Der Opticum Neo Deckenprojektorhalter ist eine der wenigen Halterungen mit 30 cm Deckenabstand und unter 100 Euro die ich finden konnte. Ich wollte diesen Abstand um bei einer Deckenhöhe von 2,30 m den Projektor so tief wie möglich zu hängen das gleichzeitig eine normal große Person noch unter dem Projektor durchlaufen kann. Der Preis inklusive Versand betrug 19,90. Der Beamer kann für eine sehr große Spannweite an Projektoren verwendet werden und auch um Bildschirme an die Wand zu montieren. Ich habe Ihn für den inFocus IN1188HD verwendet, welcher vernünftiger kleiner Projektor (kein 500g Microschrott) mit unter 3 kg ist.
Positive Kritik der Projektoraufnahme
Die Projektoraufnahme eignet sich dank der schwenkbaren Arme für eine sehr große Spannweite an Projektorengrößen. Obwohl die Gewindelöcher des Projektors auf einem kleineren Kreis liegen als von der Halterung offiziell unterstützt, konnte ich den Projektor an der Halterung einfach befestigen.
Negative Kritik der Deckenmontage
Im Lieferumfang enthalten sind für die Deckenbefestigung enthalten drei 8 mm Dübel mit Schrauben die für die Befestigung viel zu überdimensioniert sind! Es gibt keinen Grund in eine Betondecke drei 8 mm Löcher zu bohren, fast egal wie schwer der Heimprojektor ist. Aber es ist meiner Erfahrung nach ein genereller Trend, bei allen Produkten schlechte 8 mm Dübel beizulegen die weniger tragen als 6 mm Dübel und den Heimwerker zu veranlassen übertrieben viele und große Löcher zu bohren. Mit drei gewöhnlichen Fischer S8 Dübel könnte man schon 180 kg an die Decke hängen! Selbst wenn man sich einen Profiprojektor mit 20 kg kauft, braucht man nicht sich seine Decke so massiv ausbohren. Zum Glück erlaubt es die Konstruktion des Halters ihn über die zentrale Bohrung mit nur einer Schraube zu befestigen und ich habe die Halterung daher an einen einzigen 6 mm Dübel gehängt, der mit 40 kg Traglast den Projektor samt Halterung mehr als 10 mal tragen kann.
Empfehlung: wählt auf jeden Fall kleinere gute Dübel und spart euch die Kraft und Anstrengung 8 mm Löcher zu bohren (die man oft erst vorbohren muss, weil Heimwerkerschlagbohrer die in der Regel nicht direkt hinbekommen) sondern benutzt je nach Projektorgröße und Sicherheitsbedürfnis einen oder drei S4, S5, oder S6 Dübel. Einen Sicherheitsfaktor von unter 3 würde ich auf jeden Fall abraten, da man beim am Beamer herumwerkeln ja auch Last auf den Projektor aufbringt.
Negative Kritik der Schwenk- und Drehvorrichtung
Die Schwenk- und Drehvorrichtung ist schlicht und ergreifend eine Fehlkonstruktion! Das Schwenken funktioniert über eine Art Kugelgelenk, mit Blech auf der Unterseite und einem harten Plastik auf der anderen Seite. Das Kugelgelenk sollte nun feststellbar sein um den Projektor im gewünschten Neigungswinkel zu halten. Das wurde allerdings in der Konstruktion ganz und gar nicht berücksichtigt! In den beiden nachfolgenden Bildern sieht man die Unter- und Oberseite des Kugelgelenkes wie es geliefert wird.
Auf der Unterseite befindet sich ein Schraubenkopf mit Hexagonalem Innengewinde (Inbusschlüssel) und auf der Oberseite eine Sicherungsmutter. Hier gibt es ganz zwei ganz klare Konstruktionsfehler die einfach zu beheben wären
- Wie man im linken Bild sieht hat man im eingebauten Zustand nur sehr schlechten Zugang zum Schraubenkopf. Ein Inbusschlüssel hier einzuführen muss quasi blind tastend erfolgen und es ist sehr schwierig den Schlüssel mit seinem Ende senkrecht an die richtige Stelle zu führen um ihn einstecken zu können. Zum Festziehen muss man, wenn man nun einen kleinen Projektor hat und damit wenig Platz oder einen langen Inbusschlüssel den Schlüssel mehrmals ein und ausstecken; blind und bei geringstem Platz eine absolute Qual. Eine einfache Lösung wäre hier die Schraube durch eine Schraube mit Außensechskantkopf zu ersetzen und den Schraubenkopf durch mehrere Unterlegscheiben weit genug von der Vertiefung weg zu führen, was eine einfaches visuell geführtes Einstecken eines Maulschlüssels erlauben würde.
- War der erste Punkt noch eine schlechte Konstruktion im Sinne der schlechten Bedienbarkeit durch den Monteur, so ist der zweite Punkt ein gravierender Fehler der das Produkt de facto unbrauchbar macht. Wie man im rechten Bild sieht kann die Mutter frei drehen. Das bedeutet, dass man das Kugelgelenk nur dann festziehen kann wenn man die Mutter mit einem Maulschlüssel greift und gegenhält. Es gibt da nur folgendes Problem: Im Moment wo ich das Kugelgelenk aretieren will, ist der die Projektoraufnahme samt Projektor am Zwischenrohr angebracht und ich kann die Mutter nicht mit Werkzeug festhalten! Ich kann das Kugelgelenk erst festziehen, wenn ich sehe wie der Projektor sein Bild wirft, ihn so anpasse, dass es mir gefällt. Insofern ist das Produkt Schrott. Ich habe mir allerdings zu helfen gewusst. Ein 2 mm dickes Blech dass den Innenraum zwischen den zwei Zinken ausfüllt und eine sechseckige Ausparung für die Mutter enthält wäre hier eine Lösung die in Masse hergestellt vielleicht 10 Cent kosten würde. Aber stattdessen hat der Konstrukteur lieber unnötig einen Cent in den – in dieser Konstruktion zu nichts guten – Sicherungsring in der Mutter investiert.
Behelfslösung um Konstruktionsversagen zu beheben
Eine günstige elegante Kleinstserienlösung um das Verdrehen der Schrauben zu finden, ist gar nicht so einfach. Ich habe mich daher zu folgender Pfuscherlösung entschieden. Man nehme Muttern die annähernd so groß sind dass sie in den Zwischenraum von der zentralen Mutter und den Zinken passe und schlage dann mit Hammer und Flachmeißel noch Unterlegscheiben ein um das ganze Kraftschlüssig zu aretieren. Anschließend ertrenke man das ganze im Kleber um noch ein wenig Stoffschluss zu erreichen. Bisher hat diese Konstruktion funktioniert. Nun kann man tatsächlich den Winkel des Projektors einstellen.
Fazit
Die Halterung erhält von mir 2 von 5 Sternen. Sie verliert zunächst alle Sterne weil die Konstruktion so fundamental falsch ist, dass man unbrauchbaren Schrott geliefert bekommt, erhält für die Projektoraufnahme einen Stern zurück, für die Tatsache dass man ihn zentral mit einer Schraube an der Decke anbringen kann einen weiteren zurück.
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